Übergabe Maske an Anastasia Gulaj
Für das Peace Monument zeigt auch Anastasia Gulaj ihr Gesicht. Ihre Geschichte des Überlebens von Zwangsarbeit und Konzentrationslagern aber auch ihr Weg als Zeitzeugin ist in einem Buch festgehalten worden. Sie steht mit ihrem unermüdlichen Wirken als Zeitzeugin für den Frieden. Als Ukraninerin, die vor dem aktuellen Krieg flüchten musste, kämpft sie weiter für ein friedliches Miteinander.
Anastasia Gulej, geboren 1925 in der Ukraine, ehemalige Zwangsarbeiterin, Überlebende der Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und Bergen-Belsen sowie langjährige aktive Zeitzeugin, auch in Sachsen-Anhalt, lebt in Kyjiw und erlebt zum zweiten Mal in ihrem Leben einen Krieg hautnah. Im Juni 1941 griffen deutsche Truppen vom Westen her die Sowjetunion, ihre Heimat Ukraine, an. Mehr als 80 Jahre später muss sie wieder am eigenen Leibe erfahren, wie der Krieg diesmal von Osten, von Russland aus, in ihr Leben tritt. Beschuss und Luftalarm erinnern sie an längst überwunden geglaubte Zeiten. Die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt steht in engem Kontakt mit ihr.
Seit zehn Jahren ist sie als Zeitzeugin auch in Sachsen-Anhalt unterwegs. Am Tag des russischen Angriffs, am 24. Februar 2022, schrieb sie der Landeszentrale folgende Zeilen:
„Ich danke aufs herzlichste unseren deutschen Freunden für ihre Unterstützung! Die Ukraine kämpft. Und wir werden, solange unsere Kräfte reichen, kämpfen und geben nicht auf. Ich weiß, was Leid ist. Dass ich noch einmal Krieg selbst erfahren muss, dass er so nah ist und auch mein Leben wieder bedroht, hätte ich nie geglaubt. Wir hoffen, dass es die Ukrainerinnen und Ukrainer durchstehen und wir noch in einer friedlichen Welt zusammen mit euch allen leben können! Das Recht ist auf unserer Seite. Menschen der Welt! Macht die Augen auf! Eine souveräne Ukraine schützt auch euch! Wir verteidigen uns und euch! „Nie wieder!“ sage ich immer bei meinen Zeitzeugengesprächen. Ich werde es lauter sagen, damit es auch in Russland gehört wird.“